Das Wichtigste zur MVZ Gründung zusammengefasst
- Hauptvoraussetzung für die Gründung eines MVZ ist die Anstellung mindestens eines Arztes mit Zulassung zur vertragsärztlichen Versorgung.
- Die Wahl der Rechtsform hat Auswirkungen auf die Haftung, Steuern und die Organisation innerhalb des MVZ.
- Ein MVZ bedarf der Koordination medizinischer, therapeutischer und administrativer Rollen zur Sicherstellung einer umfassenden Patientenversorgung.
- 2023 stieg die Zahl der MVZ in Deutschland auf 4.574 mit rund 30.000 angestellten Ärzten und Therapeuten. Hauptsächlich gegründet von Krankenhäusern und Ärzten.
MVZ-Gründung und Zulassung: Voraussetzungen für Ihren Erfolg
Die Gründung medizinischer Versorgungszentren (MVZ) erfordert die Erfüllung bestimmter Voraussetzungen und eine Zulassung durch die zuständige Kassenärztliche Vereinigung (KV). Ein MVZ kann von zugelassenen Ärzten, Krankenhäusern, nichtärztlichen Leistungserbringern oder Gemeinschaftspraxen gegründet werden.
Die Hauptvoraussetzung ist die Beschäftigung von mindestens einem angestellten Arzt mit einer Zulassung zur vertragsärztlichen Versorgung.
Die Gründung eines MVZ muss zudem dem Versorgungsauftrag entsprechen, das heißt, sie muss zur Verbesserung der Patientenversorgung beitragen. Die Zulassung erfolgt auf Antrag beim zuständigen Zulassungsausschuss der KV. Es ist wichtig, die regionalen Besonderheiten und Bedarfsplanungen der KV zu berücksichtigen, um die Zulassungschancen zu erhöhen.
Arten von MVZs und passende Rechtsformen: Die richtige Wahl für Ihre MVZ-Gründung
Ein MVZ kann verschiedene Arten von Heilberufen unter einem Dach vereinen, wie zum Beispiel Allgemeinmedizin, Fachärzte, Psychotherapeuten oder Zahnärzte. Je nach gewähltem Schwerpunkt können unterschiedliche Leistungserbringer beteiligt sein.
Bei der Gründung eines MVZ ist es wichtig, die passende Rechtsform zu wählen. Häufig genutzte Rechtsformen sind die Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH), die Partnerschaftsgesellschaft (PartG) oder die gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung (gGmbH).
Die Wahl der Rechtsform sollte unter Berücksichtigung von Haftungsfragen, Steueraspekten und organisatorischen Bedürfnissen getroffen werden. Eine individuelle Beratung durch Fachleute ist empfehlenswert, um die optimale Rechtsform für Ihr MVZ zu finden.
Anteil von Rechtsformen an MVZs in Deutschland
In einer Umfrage des Zi-MVZ-Panels wurden 288 MVZs nach Ihrer Rechtsform befragt. Das Ergebnis zeigt, dass 61% der MVZs als GmbH und 20% als gGmbH gegründet wurden. Die restlichen Antworten verteilen sich mit 14% auf GbR und 5% auf Partnergesellschaften und sonstige Rechtsformen.
MVZ gründen als GmbH
- Benötigt wird ein notariell beglaubigter Gesellschaftsvertrag
- Dauer bis zur Eintragung ins Handelsregister: ca. 3 Monate
- Kann auch mit nur einem Gesellschafter gegründet werden.
- Haftung ist auf das Gesellschaftsvermögen beschränkt.
- Für Forderungen der KV oder KK kann eine Haftung mit Privatvermögen notwendig sein.
MVZ gründen als GbR
- Der Gesellschaftsvertrag muss dem Zulassungsausschuss vorgelegt werden.
- Zur Gründung sind mindestens zwei Gesellschafter notwendig.
- Die Gesellschafter haften mit ihrem Privatvermögen.
- Einfach, sicher, digital
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Rollen und Aufgaben im MVZ: Zusammenarbeit für den Patienten
In medizinischen Versorgungszentren sind verschiedene Rollen und Aufgaben zu erfüllen, um erfolgreich eine qualitativ hochwertige Patientenversorgung zu gewährleisten. Dazu zählen die medizinische Leitung, die die ärztliche Qualität und die Einhaltung von Vorgaben sicherstellt, sowie die angestellten Ärzte und Therapeuten, die die medizinische Versorgung der Patienten gewährleisten.
Weiterhin sind medizinische Fachangestellte und Praxispersonal für administrative Aufgaben und Patientenbetreuung zuständig. Im Management eines MVZ sind zudem Personen für die betriebswirtschaftliche Steuerung, das Personalmanagement und das Qualitätsmanagement verantwortlich. Die Zusammenarbeit zwischen diesen verschiedenen Rollen ist essentiell für den Erfolg eines MVZ.
Welche Aufgabe hat der ärztliche Leiter eines MVZ?
-
Medizinische Verantwortung
Überwachung von Qualität & medizinischer Versorgung im MVZ. -
Fortbildung
Förderung der Weiterbildung und Fortbildung der Ärzte und Mitarbeiter. -
Kommunikation
Schnittstelle zwischen dem MVZ und externen Organisationen, wie Krankenkassen oder Gesundheitsämtern. -
Strategische Planung
Beteiligung an der strategischen Planung und Weiterentwicklung des MVZ. -
Repräsentation
Vertretung des MVZ gegenüber anderen medizinischen Einrichtungen und Institutionen.
Grundlegender Aufbau eines MVZ: Struktur und Organisation
Der grundsätzliche Aufbau eines MVZ beinhaltet die Gestaltung von Strukturen und Prozessen zur effizienten Organisation der Patientenversorgung. Hierzu gehören unter anderem die räumliche Anordnung der verschiedenen Fachbereiche, die Integration von Diagnostik- und Therapieeinrichtungen sowie die Schaffung von Kommunikationswegen zwischen den beteiligten Heilberuflern.
Eine wichtige Rolle spielt die medizinische Leitung, die für die Koordination und Überwachung der medizinischen Leistungen verantwortlich ist. Zur erfolgreichen MVZ-Gründung gehört auch die Implementierung von Qualitätsmanagement-Systemen, um eine kontinuierliche Verbesserung der Patientenversorgung sicherzustellen. Schließlich sollte auch die Verwaltung und das Personalmanagement effizient organisiert werden, um den reibungslosen Ablauf im MVZ zu gewährleisten.
- GmbH, Gbr oder Ag?
Vergleich MVZ, Gemeinschaftspraxis & Kooperations-Modelle:
Rechtsform: Flexibel (z.B. GmbH, PartG, eG)
Haftung: Abhängig von gewählter Rechtsform
Leistungserbringer: Ärzte, Psychotherapeuten, Zahnärzte
Zulassung: Durch die Kassenärztliche Vereinigung
Koordination: Zentrale medizinische Leitung
Finanzierung: Zentralisiert
Rechtsform: Flexibel (z.B. BGB-Gesellschaft, PartG)
Haftung: Gesamtschuldnerisch
Leistungserbringer: Ärzte oder Zahnärzte
Zulassung: Individuelle Zulassung
Koordination: Gemeinsame Organisation
Finanzierung: Gemeinsame Verantwortung
Rechtsform: Abhängig vom Modell (z.B. Netzwerke)
Haftung: Abhängig vom Modell
Leistungserbringer: Ärzte, Therapeuten, andere Heilberufe
Zulassung: Individuelle Zulassung
Koordination: Dezentrale Organisation
Finanzierung: Individuelle Verantwortung
Kriterium
MVZ
Gemeinschaftspraxis
Kooperationsmodelle
Rechtsform
Flexibel (z.B. GmbH, PartG, Gbr)
Flexibel (z.B. BGB-Gesellschaft, PartG)
Abhängig vom Modell (z.B. Netzwerke)
Haftung
Abhängig von gewählter Rechtsform
Gesamtschuldnerisch
Abhängig vom Modell
Leistungserbringer
Leistungs-erbringer
Ärzte, Psychotherapeuten, Zahnärzte
Ärzte oder Zahnärzte
Ärzte, Therapeuten, andere Heilberufe
Zulassung
Zulassung durch Kassenärztliche Vereinigung
Individuelle Zulassung
Individuelle Zulassung
Koordination
Zentrale medizinische Leitung
Gemeinsame Organisation
Dezentrale Organisation
Finanzierung
Zentralisiert
Gemeinsame Verantwortung
Individuelle Verantwortung
- MVZ Vorteile Nachteile
Vorteile und Nachteile eines MVZ
MVZ Vorteile
-
Interdisziplinäre Zusammenarbeit:
MVZ ermöglichen die Bündelung verschiedener Fachrichtungen unter einem Dach, was zu einer verbesserten Patientenversorgung führen kann. -
Kosteneffizienz:
Durch gemeinsame Nutzung von Ressourcen wie Personal, Räumlichkeiten und Geräten können Kosten gesenkt werden. -
Flexibilität:
Die Wahl der Rechtsform und die Möglichkeit, verschiedene Leistungserbringer in einem MVZ zu vereinen, bieten Flexibilität bei der Gestaltung der Praxisstruktur. -
Attraktivität für Fachkräfte:
MVZ können für angestellte Ärzte und andere Heilberufler interessant sein, da sie sich auf ihre medizinische Tätigkeit konzentrieren können, während administrative Aufgaben zentralisiert werden.
MVZ Nachteile
-
Bürokratie und Regulierung:
MVZ unterliegen strengen Vorschriften und Zulassungsanforderungen, was einen höheren Verwaltungsaufwand bedeutet. Sowohl rechtlich und steuerlich als auch organisatorisch. -
Finanzielles Risiko:
In einem MVZ können die Kosten für Gründung und Betrieb höher sein als bei einer Einzelpraxis oder einer Gemeinschaftspraxis. -
Konkurrenz:
Aufgrund des zunehmenden Wettbewerbs im Gesundheitsmarkt kann die Etablierung eines MVZ auf Widerstand von bereits etablierten Praxen treffen, die ihre Patientenbasis gefährdet sehen. -
Personalführung:
Die Koordination und Führung von Ärzten, Therapeuten und Verwaltungspersonal in einem MVZ kann anspruchsvoll sein und erfordert gute Managementfähigkeiten.
Steuerlicher Rahmen eines MVZ: Wichtige Aspekte für Ihre Planung
Der steuerliche Rahmen eines MVZ hängt von der gewählten Rechtsform ab und beeinflusst die steuerliche Belastung der beteiligten Personen sowie des MVZ selbst. Grundsätzlich sind MVZ als gewerbliche Unternehmen zu betrachten, wodurch sie der Gewerbesteuer unterliegen. Die Erträge aus der ärztlichen Tätigkeit werden als Einkünfte aus selbstständiger Arbeit versteuert. Die Umsätze aus ärztlichen Leistungen sind in der Regel von der Umsatzsteuer befreit, während für andere Leistungen (z. B. Vermietung von Räumlichkeiten) Umsatzsteuer anfallen kann.
Bei der Wahl der Rechtsform sollten auch steuerliche Aspekte wie die Körperschaftsteuer (für Kapitalgesellschaften) oder die Einkommensteuer (für Personengesellschaften) berücksichtigt werden. Eine individuelle steuerliche Beratung ist empfehlenswert, um die optimale Rechtsform und steuerliche Gestaltung für Ihr MVZ zu finden.
Was kostet die Gründung eines MVZ? - Möglichkeiten zur Finanzierung
Die Gründung und der Betrieb eines MVZ erfordern eine solide Finanzplanung, um den Finanzierungsbedarf für Investitionen, laufende Kosten und eventuelle Liquiditätsengpässe zu decken. Der Finanzierungsbedarf hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z. B. der Größe des MVZ, der Anzahl der beteiligten Ärzte und der benötigten Ausstattung. Finanzierungsmöglichkeiten für ein MVZ können Eigenkapital, Bankkredite, öffentliche Fördermittel oder alternative Finanzierungsformen wie Leasing oder Factoring sein. Eine individuelle Finanzplanung und -beratung kann Ihnen helfen, den optimalen Finanzierungsmix für Ihr MVZ zu finden und mögliche Fördermittel und Kreditkonditionen auszuloten.
Kosten für die MVZ Gründung mit verschiedenen Fachrichtungen
Bitte beachten Sie, dass diese Zahlen lediglich auf Erfahrungswerten basieren und von Fall zu Fall sehr unterschiedlich sein können.
200.000 €
3.000 €
25.000 €
150.000 €
100.000 €
20.000 €
498.000 €
Erwerb von Vertragsarztsitzen
Gründungskosten (Notar, Handelsregister)
Stammkapital (GmbH)
Investitionskosten (Ausstattung, IT, Räumlichkeiten)
Laufende Betriebskosten (Personal, Miete, Versicherungen)
Beratungskosten (Rechtsanwalt, Steuerberater)
Gesamtkosten
200.000 €
Erwerb von Vertragsarztsitzen
3.000 €
Gründungskosten (Notar, Handelsregister)
25.000 €
Stammkapital (GmbH)
150.000 €
Investitionskosten (Ausstattung, IT, Räumlichkeiten)
100.000 €
Laufende Betriebskosten (Personal, Miete, Versicherungen)
20.000 €
Beratungskosten (Rechtsanwalt, Steuerberater)
498.000 €
Gesamtkosten
Möglichkeiten der Praxisübernahme
Die Gründung eines Medizinischen Versorgungszentrums durch eine Praxisübernahme ist für viele Heilberufler und Gesundheitseinrichtungen ein Option mit interessanten Perspektiven. Häufig ist es bei der Niederlassung sinnvoll, die Praxis eines Arztes zu übernehmen, um sich eine institutionelle Zulassung zu sichern. Dies ermöglicht es dem MVZ, sofort von den bereits etablierten Patientenstrukturen und vor allem einem vorhandenen Kassensitz zu profitieren.
Die Bedarfsplanung spielt bei der MVZ-Übernahme dabei eine zentrale Rolle. Die Bedarfsplanung stellt sicher, dass in strukturschwachen Gebieten weiterhin eine ausreichende medizinische Versorgung gewährleistet ist. Als MVZ ist die Übernahme von Kassensitzen von anderen Ärzten daher eine effiziente Möglichkeit, den Versorgungsbedarf gedeckt zu halten und gleichzeitig den Zugang zu neuen notwendigen Leistungen für die Bevölkerung zu sichern.
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- Gründungsleitfaden in zehn Schritten
MVZ gründen leicht gemacht
-
1. Bedarfsanalyse:
Analysieren Sie den regionalen Bedarf und die Marktsituation für ein MVZ in Ihrer gewünschten Fachrichtung. -
2. Geschäftsidee und Konzept:
Entwickeln Sie eine klare Geschäftsidee und ein detailliertes Konzept für Ihr MVZ, das die Patientenversorgung und die interdisziplinäre Zusammenarbeit in den Fokus stellt. -
3. Rechtsformwahl:
Wählen Sie die passende Rechtsform für Ihr MVZ unter Berücksichtigung von Haftungs-, Steuer- und Organisationsaspekten. -
4. Finanzplanung:
Erstellen Sie einen detaillierten Finanzplan, der den Finanzierungsbedarf und mögliche Finanzierungsquellen berücksichtigt. -
5. Zulassungsantrag:
Beantragen Sie die Zulassung Ihres MVZ bei der zuständigen Kassenärztlichen Vereinigung und beachten Sie die regionalen Besonderheiten und Bedarfsplanungen. -
6. Standortsuche und Ausstattung:
Wählen Sie einen geeigneten Standort und investieren Sie in die notwendige Ausstattung und Infrastruktur für Ihr MVZ. -
7. Personalrekrutierung:
Rekrutieren Sie qualifizierte Ärzte, Therapeuten und Verwaltungspersonal, um eine hohe Qualität der Patientenversorgung sicherzustellen. -
8. Qualitätsmanagement:
Implementieren Sie ein Qualitätsmanagement-System, um die Qualität der medizinischen Leistungen kontinuierlich zu überwachen und zu verbessern. -
9. Marketing und Patientengewinnung:
Entwickeln Sie eine Marketingstrategie, um Patienten auf Ihr MVZ aufmerksam zu machen und langfristig an Ihre Praxis zu binden. -
10. Controlling und Optimierung:
Überwachen Sie regelmäßig die betriebswirtschaftlichen Kennzahlen Ihres MVZ und optimieren Sie Prozesse, um den Erfolg Ihrer Praxis langfristig zu sichern. -
11. Das Geschäftskonto:
Mit einem Geschäftskonto, dass genau auf die Bedürfnisse von Heilberufen spezialisiert ist, haben Sie den besten Überblick und volle Kontrolle über Ihre Finanzen im MVZ.
Aktuelle Situation & Statistiken: Einblick in die Entwicklung der MVZs
Laut der Statistik der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) hat sich die Anzahl der MVZ in Deutschland seit 2004 kontinuierlich erhöht. Im Jahr 2023 gab es insgesamt 4.574 MVZ, die rund 30.000 Ärzte und Psychotherapeuten beschäftigten. Die meisten MVZ (ca. 44%) wurden von Krankenhäusern gegründet, während etwa 43% der MVZ von Vertragsärzten oder Gemeinschaftspraxen ins Leben gerufen wurden.
Die verbleibenden MVZ wurden von anderen Leistungserbringern wie z. B. nichtärztlichen Therapeuten oder Rettungsdiensten gegründet. Die Anzahl der in MVZ angestellten Ärzte und Psychotherapeuten hat im Zeitraum von 2010 bis 2023 um fast 250% zugenommen. Diese Zahlen verdeutlichen die wachsende Bedeutung von MVZ als Versorgungsmodell in Deutschland.
(Quelle: https://www.kbv.de)
- Checkliste
Fünf Tipps zur Optimierung eines MVZ
- Patientenorientierung: Stellen Sie die Bedürfnisse Ihrer Patienten in den Mittelpunkt und entwickeln Sie in ein patientenorientiertes Versorgungskonzept, das auf individuelle Bedürfnisse eingeht.
- Interdisziplinäre Kooperation: Fördern Sie die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Fachrichtungen und Berufsgruppen, um eine umfassende und effiziente Patientenversorgung zu gewährleisten.
- Prozessoptimierung: Überprüfen Sie regelmäßig Ihre Arbeitsabläufe und optimieren Sie diese, um Zeit- und Kosteneffizienz zu steigern und die Zufriedenheit Ihrer Mitarbeiter zu erhöhen.
- Marketing und Kommunikation: Nutzen Sie effektive Marketingstrategien und Kommunikationskanäle, um Ihr MVZ bekannt zu machen und Patienten langfristig an Ihre Einrichtung zu binden.
- Weiterbildung und Personalentwicklung: Investieren Sie in die Weiterbildung Ihrer Mitarbeiter und unterstützen Sie ihre berufliche Entwicklung, um die Qualität der medizinischen Versorgung aufrechtzuerhalten und eine hohe Mitarbeiterzufriedenheit zu fördern.
Unterschiede eines MVZ zur Berufsausübungsgemeinschaft (BAG)
MVZ
-
Rechtsform:
Medizinische Versorgungszentren können verschiedene Rechtsformen haben, einschließlich GmbH, GbR oder AG. -
Eigentum und Leitung:
Ein MVZ kann von Einzelpersonen, Krankenhäusern oder Investoren geführt werden. -
Haftung:
Die Haftung im MVZ kann je nach Rechtsform unterschiedlich sein, bei der GmbH haften Gesellschafter bspw. nicht für Verbindlichkeiten des MVZ. -
Abrechnung:
Die Quartalsabrechnung in einem Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) muss gemäß der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) erstellt und an die Kassenärztliche Vereinigung (KV) übermittelt werden. Dies gilt auch für die Abrechnung von Privatpatienten und Selbstzahlern
BAG
-
Rechtsform:
Eine BAG ist eine Partnerschaft von Ärzten, typischerweise in Form einer GbR. -
Eigentum und Leitung:
Eine BAG wird im Regelfall von den beteiligten Ärzten gemeinsam geführt. -
Haftung:
In einer BAG sind die Ärzte oft persönlich für ihre Kollegen haftbar. -
Abrechnung:
Alle Teilnehmer einer BAG treten als Gemeinschaft auf, behandeln die Patienten gemeinsam und rechnen diese daher auch gemeinsam ab.
Unterschied MVZ und Krankenhaus
Ein Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) und ein Krankenhaus unterscheiden sich in mehreren Aspekten, insbesondere in Bezug auf ihre Struktur, Aufgaben und rechtlichen Rahmenbedingungen.
MVZ
-
Rechtsform:
Die häufigste Rechtsform für MVZs ist die GmbH. Es kann aber auch als gGmbH, GbR oder als andere Zulässige Rechtsform gegründet werden. -
Zulassung:
Benötigt Zulassung durch den Zulassungsausschuss der Kassenärztlichen Vereinigung. -
Leistungsspektrum:
Hauptsächlich ambulante Diagnostik und Therapie. In einigen Fällen auch stationäre oder teilstationäre Behandlungen. -
Gründungsberechtigte:
Zugelassene Ärzte, Krankenhäuser, Erbringer nichtärztlicher Dialyseleistungen und Kommunen können ein MVZ gründen.
Krankenhaus
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Rechtsform:
Krankenhäuser werden meist öffentlich-rechtliche Körperschaften oder gemeinnützige GmbHs gegründet. -
Zulassung:
Benötigt Krankenhausplanaufnahme und Zulassung nach § 108 SGB V. -
Leistungsspektrum:
Stationäre und ambulante Behandlungen, einschließlich Operationen und Intensivpflege. -
Gründungsberechtigte:
Öffentliche Träger, private Träger oder auch kirchliche Organisationen können ein Krankenhaus gründen.
- Über den Tellerrand schauen
Weiterführende Gedanken zum Themenumfeld MVZ Gründung
Digitalisierung & Technologie im MVZ
Die Implementierung moderner Technologien und die Nutzung digitaler Lösungen können die Effizienz und Qualität der Patientenversorgung in einem MVZ erheblich steigern. Elektronische Patientenakten, Telemedizin und E-Health-Anwendungen sind Beispiele dafür, wie MVZ von der Digitalisierung profitieren können. Eine Investition in passende Technologien und die Schulung der Mitarbeiter im Umgang damit sind entscheidend für den langfristigen Erfolg eines MVZ.
Nachhaltigkeit & ökologische Verantwortung im MVZ
Ein MVZ kann sich auch im Bereich der Nachhaltigkeit und ökologischen Verantwortung engagieren, indem es umweltfreundliche Praktiken einführt und fördert. Dazu gehören die Verringerung von Abfall, Energieeffizienz, nachhaltige Beschaffung und die Unterstützung von Mitarbeitern bei umweltbewusstem Verhalten. Diese Maßnahmen können nicht nur zur Verbesserung der Umwelt beitragen, sondern auch das Image des MVZ stärken und Patienten und Mitarbeiter langfristig binden.
Zusammenarbeit mit lokalen Netzwerken & Partnern
Die Vernetzung und Zusammenarbeit mit lokalen Gesundheitsnetzwerken, Krankenhäusern und anderen Gesundheitsdienstleistern kann zur Stärkung des MVZ und zur Verbesserung der Patientenversorgung beitragen. Durch die Kooperation mit verschiedenen Partnern können Synergien geschaffen, Ressourcen geteilt und das Angebot an medizinischen Leistungen erweitert werden. Die Zusammenarbeit erfordert jedoch eine sorgfältige Planung und Kommunikation, um mögliche Interessenkonflikte oder organisatorische Schwierigkeiten zu vermeiden.
Prävention & Gesundheitsförderung im MVZ
Versorgungszentren können auch einen Schwerpunkt auf Prävention und Gesundheitsförderung setzen, indem es Patienten dabei unterstützt, einen gesunden Lebensstil zu führen und Risikofaktoren für Krankheiten zu minimieren. Indem das MVZ zum Beispiel präventive Maßnahmen und Programme anbietet, kann es zur Verbesserung der Gesundheit der Bevölkerung beitragen und gleichzeitig seine Positionierung im Gesundheitsmarkt stärken.
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- Fazit
MVZ als Chance
Die Gründung eines Medizinischen Versorgungszentrums (MVZ) bietet eine attraktive Möglichkeit, die medizinische Versorgung durch eine interdisziplinäre Zusammenarbeit von Ärzten, Psychotherapeuten und nicht-ärztlichen Heilberuflern zu optimieren.
Um ein erfolgreiches MVZ zu gründen und zu führen, ist es entscheidend, die rechtlichen, organisatorischen und finanziellen Anforderungen sorgfältig zu prüfen und in der Planung zu berücksichtigen. Eine strukturierte Vorgehensweise und die Bereitschaft, sich kontinuierlich an veränderte Rahmenbedingungen anzupassen, sind Schlüsselfaktoren für den Erfolg eines MVZ.
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Matthias Chloupek, Finanzexperte für Heilberufe
Mit über 15 Jahren fundierter Erfahrung in der Finanzbranche und einer umfassenden Spezialisierung auf Heilberufe stehe ich Ihnen als kompetenter Partner zur Seite, wenn es um die Realisierung Ihrer Praxisziele geht.
Meine Leidenschaft für Finanzen habe ich durch kontinuierliche Fortbildungen, darunter die Zertifizierung zum „Finanzberater für Heilberufe“ und spezialisierte Schulungen in Unternehmensfinanzierung, betriebswirtschaftliche Grundlagen und Vermögenslösungen, stetig weiterentwickelt.
8 häufig gestellte Fragen im Rahmen einer MVZ Gründung
Leer
Ein MVZ ist eine Einrichtung, in der Ärzte verschiedener Fachrichtungen, Psychotherapeuten und/oder nichtärztliche Heilberufler interdisziplinär zusammenarbeiten, um eine umfassende und koordinierte Patientenversorgung zu gewährleisten. MVZ können von Vertragsärzten, Krankenhäusern oder anderen Leistungserbringern gegründet werden.
Gründungsberechtigt sind Vertragsärzte, Krankenhäuser, ärztliche Gemeinschaftspraxen, Erbringer von Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtungen, gemeinnützige Träger und Kommunen. Nicht-ärztliche Heilberufler können unter bestimmten Voraussetzungen ebenfalls ein MVZ gründen.
Üblicherweise verdient ein MVZ Geld durch die Abrechnung medizinischer Leistungen mit den gesetzlichen und privaten Krankenkassen. Ambulante Leistungen werden dabei über die Kassenärztliche Vereinigung (KV) abgerechnet, die die erbrachte Leistung gemäß den geltenden Vergütungssätzen honorieren. Zusätzliche Einnahmen können aus individuellen Gesundheitsleistungen (IGeL) und weiteren speziell angebotenen Leistungen entstehen, die nicht von den Krankenversicherungen abgedeckt sind.
Ein MVZ muss mindestens einen Vertragsarzt oder -psychotherapeuten beschäftigen und eine Zulassung von der zuständigen Kassenärztlichen Vereinigung erhalten. Die Gründung muss zudem den regionalen Bedarfsplanungen entsprechen und die jeweiligen gesetzlichen und berufsrechtlichen Vorgaben erfüllen.
Ein MVZ kann in verschiedenen Rechtsformen geführt werden, z.B. als Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR), Partnerschaftsgesellschaft (PartG), GmbH oder gGmbH. Die Wahl der Rechtsform hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie Haftungsrisiken, steuerlichen Aspekten und der gewünschten Organisationsstruktur.
Die Finanzierung eines MVZ kann aus verschiedenen Quellen erfolgen, z.B. durch Eigenkapital, Bankkredite, öffentliche Fördermittel oder Beteiligungen von Investoren. Eine solide Finanzplanung ist entscheidend, um den Kapitalbedarf zu ermitteln und geeignete Finanzierungsoptionen auszuwählen. Fleming unterstützt Sie hierbei in jeder Phase der Gründung.
Im Vergleich zu einer Gemeinschaftspraxis, bei der Ärzte gemeinschaftlich in einer Praxis tätig sind, bietet ein MVZ eine größere Flexibilität in Bezug auf die Zusammenarbeit verschiedener Fachrichtungen und die Anstellung von Ärzten. Im Gegensatz zu anderen Kooperationsmodellen wie etwa einem Praxisverbund liegt der Fokus beim MVZ auf der interdisziplinären Zusammenarbeit und der zentralisierten Organisation.